Es hatte etwas gedauert, aber jetzt ist es in trockenen Tüchern. Rückraumspieler Moritz Baumgart bleibt dem Zweibrücker Trainerduo erhalten. Der 33-jährige ist bereits ins Training eingestiegen und hatte auch beim Benefizspiel zu Gunsten von Fritz Schäfer bereits mitgewirkt. Damit bleibt ein wichtiger Bestandteil der letztjährigen Mannschaft weiter an Bord.

Dass die Vertragsverlängerung von Baumgart so lange hat auf sich warten lassen, lag an seinen Überlegungen, ob er überhaupt noch ein Jahr dem Handballballsport erhalten bleiben will. „Ja, ich war am Kämpfen mit mir, ob ich nochmal ein Jahr dranhänge. Da war sehr viel abzuwägen, hauptsächlich wegen meiner Ganz-oder-Garnicht-Einstellung. Ein entscheidender Impuls kam von einigen meiner Mitspieler, die sich ermutigend mir gegenüber geäußert hatten“, begründet Baumgart seine für die VTZ positive Entscheidung. Seitens der Verantwortlichen des Vereins war man sich früh klar, dass man gerne mit ihm verlängern möchte. Ohne Druck gab man ihm aber die Zeit, die Entscheidung zu fällen.

Wie wichtig er sein kann, hat man nicht zuletzt in der Schlussphase der Saison gesehen. Er hatte mit beständig guten Leistungen überzeugt und einmal mehr seine Vielseitigkeit gezeigt. Im Rückraum brachte er die nötige Ruhe rein und sorgte selbst aber auch für viel Torgefahr. Sein Coach Philip Wiese erinnert sich da gerne an die immens wichtige Auswärtspartie in Mülheim. „Dort hat er in einer ganz entscheidenden Phase, als es im Angriff gar nicht mehr bei uns lief, Verantwortung übernommen und innerhalb kürzester Zeit mit zwei, drei Toren uns noch den Sieg gerettet. Wir sind sehr froh, dass er sich entschieden hat weiterzuspielen“, so Wiese. Auch in der Abwehr zeigte er überall, wo er gebraucht wurde, gute Leistungen. Völlig ohne Eitelkeiten stellt er sich in den Dienst der Mannschaft. „Ich spiele erst einmal dort, wo ich gebraucht werde. Aber natürlich habe ich meine Vorlieben, nämlich im Rückraum und dort am liebsten links oder Mitte“, so Baumgart.

In der nächsten Saison erwartet ihn und seine Mitspieler eine spannende aber auch sehr anspruchsvolle Runde. Mit den zwei Drittliga-Absteigern SF Budenheim und SV 64 Zweibrücken wird die Liga in der Spitze noch stärker. Insgesamt dürfte sich aber das Niveau in der Oberliga-RPS im Vergleich zur vergangenen Runde nochmals steigern. Für Moritz Baumgart kann es deswegen erst einmal nur darum gehen so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenverbleib zu ergattern. „Eine Platzierung ist nicht ernsthaft planbar.“ Als klaren Favoriten auf die Meisterschaft hat er den TV Homburg ausgemacht. Allerdings weist er auch gleichzeitig darauf hin, dass die Erwartungshaltung durchaus etwas sein kann, dass eine Mannschaft auch lähmt. „Ich bin gespannt“, so der 33-jährige Einzelhändler. Sein persönliches Highlight werden aber die beiden Duelle gegen den SV 64 sein. „Das Stadtderby ist wegen der einzigartigen Stimmung schon etwas Besonderes“, begründet Baumgart.

So turbulent die letzte Runde aus diversen Gründen auch war, kann er dennoch auch Positives für sich rausziehen. „Die Spiele gegen Dansenberg und Vallendar waren "Alles-oder-nichts"-Spiele und die haben wir kämpferisch ganz stark gemeistert. Die sind mir in besonders positiver Erinnerung geblieben. Die Runde an sich war allerdings ehrlich gesagt zum Vergessen: Unterbrechungen, Wettbewerbsverzerrung, Terminschieberei, etc. Das war ja auch mit ein Grund, wieso ich die Schuhe an den Nagel hängen wollte“, erklärt Baumgart und lasst tief blicken.

Damit ist die Personalplanung der VTZ Saarpfalz noch nicht abgeschlossen, aber ein wichtiger weiterer Baustein konnte und Dach und Fach gebracht werden. Nach weiteren Verstärkungen wird Ausschau gehalten, wobei der Markt im Moment nicht viel hergibt. Das ist ein Problem mit dem so ziemlich alle Mannschaften zu kämpfen haben. 

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